Pallasseum: Seitenansicht des denkmalgeschützten Wohnkomplexes an der Pallasstraße in Berlin-Schöneberg.

Pallasseum.

Sozialverträgliche Dekarbonisierung in denkmalgeschütztem Wohnkomplex

Das Pallasseum in Berlin-Schöneberg ist eines der bekanntesten Wohngebäude der Stadt. Erbaut in den 1970er-Jahren, weist es einen gebäudetypisch hohen Wärmeverbrauch auf. Als kommunale Eigentümerin stand die Gewobag vor der Herausforderung, die aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) langfristig geforderte Dekarbonisierung des Objektes sozialverträglich zu gestalten. Außerdem stellt die unter Denkmalschutz stehende Gebäudehülle eine Hürde für bauliche Veränderungen dar.

Mit der Realisierung unseres Energiekonzepts treten wir den Beweis an, dass eine erfolgreiche Dekarbonisierung im Gebäudebestand auch unter solchen herausfordernden Rahmenbedingungen realisierbar ist. Das Pallasseum wird ab Oktober 2025 seinen Wärmebedarf zu 65 Prozent aus der Abwärme eines Rechenzentrums decken.

Projekt Pallasseum

Blick auf das Pallasseum
  • Bauart: Bestandsgebäude
  • Energieoutput: etwa 7.030 MWh/a
  • Gesamtfläche: 500 Wohnungen mit ca. 36.000m2 Wohnfläche
  • Energiekonzept: Nutzung von unvermeidbarer Abwärme aus einem Rechenzentrum plus Spitzenlastkessel
  • Technologie: Rechenzentrumsabwärme, Wärmepumpe, Nahwärmeleitung, Erdgaskessel

Grüne Kennzahlen für das Projekt Pallasseum

Wie wir unvermeidbare Abwärme für Mieterinnen und Mieter nutzbar machen

Bei dem Betrieb eines Rechenzentrums fällt durch die notwendige Kühlung der Server Abwärme an. Sie wird in der Regel über Rückkühler ungenutzt in die Umwelt abgeführt. Wir nutzen diese Abwärme im Projekt Pallasseum nun erstmalig in Berlin zur Wärmeversorgung eines ganzen Wohnkomplexes.

Wie funktioniert das?

Ganz konkret errichten wir eine 140 Meter lange Wärmetrasse, die das benachbarte Rechenzentrum mit dem Pallasseum verbindet. Genauer gesagt startet die Wärmelieferung am Wärmetauscher, der in einem neu zu schaffenden Bereich im Rechenzentrum aufgestellt wird. Da die Abwärme des Rechenzentrums kein ausreichend hohes Temperaturniveau für eine Direkteinspeisung in das Wärmenetz bietet, wird sie dort per Wasser-/Wasser-Wärmpumpe auf 70 bis 75 Grad Celsius erhöht und so für die Wärmeversorgung nutzbar gemacht. GASAG Solution Plus bindet diese Wärme hydraulisch in die Bestandsanlage des Pallasseums ein und ergänzt sie durch neue effiziente Erdgas-Brennwertkessel. Die Kessel decken die Spitzenlastversorgung ab und dienen als Sicherheit bei einem temporären Ausfall.

Blick auf das Pallasseum mit Grünstreifen davor
Blick aus der Ferne auf das Pallasseum

Dekarbonisierung im Bestand ist sozialverträglich umsetzbar

Durch die konstante Quelltemperatur können die eingesetzten Wärmepumpen mit deutlich höherem Wirkungsgrad arbeiten. Das schlägt sich in einer hohen Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung und am Ende in einem attraktiven Wärmepreis nieder. Damit bleiben die Kosten für die Mieterinnen und Mieter für Heizung und Warmwasserbereitung trotz hoher Investitionen und deutlich besserer Ökobilanz auf dem heutigen Niveau. Mit dem Projekt Pallasseum treten wir den Beweis an, dass die Dekarbonisierung im Gebäudebestand trotz herausfordernder Rahmenbedingungen sozialverträglich umsetzbar ist, und die Nutzung von Abwärme ein wirksamer Baustein der Wärmewende sein kann.

Ihr Ansprechpartner für das Projekt Pallasseum

Ein Mann mit braunen Haaren, dunklem Sakko und weißem Hemd schaut gerade und freundlich in die Kamera.

Philip Zimmermann

Senior Projektleiter Vertrieb

Unsere Referenzen

Lassen Sie sich von unseren Projekten für die Wohnungswirtschaft inspirieren. Das Spektrum reicht von grünen, nahezu autarken Neubauten über standardisierte und etablierte Lösungen für den Bestand bis zu komplexen Energiekonzepten für ganze Quartiere.